Im letzten Jahr wurde ich vom Kirchenvorstand gebeten mir eine Bank auf dem Friedhof anzusehen und zu reparieren. Ich bin vorher noch nie allein auf unserem Nordwohlder Friedhof gewesen, nur bei Beerdigungen wenn viele Andere anwesend sind. Erst allein habe ich diesen schönen Platz genau in der Mitte des Geländes entdeckt. Schattig im Sommer, zu anderen Jahreszeiten windgeschützt und mit einer tollen Sicht-Achse zwischen Westen und Osten. Hier gibt es Wasser, man kann sein Fahrrad dort abstellen ohne den Blick auf die Grabstellen zu beeinträchtigen, inmitten dieser vielen Lebensgeschichten sitzen und zur Ruhe kommen.
Dort stand nun eine „in die Jahre gekommene“ kleine Bank, ein rostiger Fahrradständer und eine Wasserstelle bei der man schon vom Ansehen Rückenschmerzen bekommt. Nun beschloss der KV diesem Rondell mehr „Würde“ zu verleihen.
Von der Eiche die ich für die Möblierung des Kirchplatzes aufgeschnitten hatte war noch gerade genug übrig für die Gestaltung der Bank. Vier größere Feldsteine sollten die Bank tragen. Die Hölzer wurden vorgeschnitten und über Herbst und Winter im Freien dem Wetter ausgesetzt um sich zu „entspannen“. Sitzflächen und Lehnen sind „luftig“ gestaltet, um an dem schattigen Standort eine schnelle Trocknung zu gewährleisten, da die Bank ganzjährig genutzt wird.
Die Gestaltung wird im Sommer durch einen passenden Fahrradständer und eine neu gestaltete Wasserstelle abgerundet werden.
Während der Montage auf dem Friedhof gab es sehr viel positive Reaktionen auf die Erneuerung und, mir viel eindrücklicher, kleine Randgespräche über das „Leben“ auf dem Friedhof(Kontakte und Grabpflege) und den Umgang mit Andenken und Abschied.
Fotos H.U.Lenk